Was ist Open Data?
Unter Open Data versteht man Daten, die kostenfrei bezogen und weiterverarbeitet werden dürfen. Dabei ist meist auch die kommerzielle Nutzung ausdrücklich erlaubt und erwünscht. Unter welcher Bedingung die Ergebnisse der Arbeit publiziert und weiterverbreitet werden dürfen, hängt im Einzelfall von der Lizenz der Daten ab. Meist ist die Nennung der Datenherkunft Pflicht.
Open Data in der öffentlichen Verwaltung
Die Anbieter von Open Data lassen sich in zwei Gruppen einteilen: Staatliche und private Organisationen. Werden Daten von der öffentlichen Verwaltung offen zur Verfügung gestellt, so spricht man von Open Government Data (OGD). Ziel dieses Konzepts ist es, dass durch Steuergelder erhobene Daten auch ohne zusätzliche Kosten von der Bevölkerung verwendet werden dürfen. Es können und sollen aber nicht alle Daten der Behörden offengelegt werden, gerade dem Datenschutz ist gebührend Rechnung zu tragen. Zudem sind wettbewerbsrechtliche Fragen für staatliche Betriebe, die sich in einem Marktumfeld bewegen, zu beachten.
Der Bundesrat verfolgt mit der OGD-Strategie das Ziel, dass ab 2020 alle publizierten Daten von Bundesstellen als offene, frei und maschinell nutzbare Verwaltungsdaten veröffentlicht werden. Er schreibt in der Strategie weiter, dass ein freier Zugang zu Verwaltungsdaten die Transparenz fördert und zur Steigerung der Wertschöpfung beiträgt, etwa indem Innovationen gefördert oder neue Geschäftsmodelle ermöglicht werden.
Da für den Bezug der Daten eine Anfrage meist entfällt, reduziert sich der Aufwand für den Bezieher als auch den Bereitsteller der Daten. Die Art und der Umfang der Daten ist jedoch von Kanton zu Kanton verschieden. Dies zeigt sich z.B. bei den Daten der Amtlichen Vermessung, welche etwa in Uri, Schwyz und Zug frei über ein Geoportal verfügbar sind, während deren Bezug in Luzern, Ob- und Nidwalden weiterhin mit Gebühren verbunden ist. Auf nationaler Ebene werden Verwaltungsdaten an verschiedenen Stellen angeboten, etwa via geo.admin.ch oder bfs.admin.ch. Ziel der vom Bundesrat verabschiedeten OGD-Strategie ist es, alle verfügbaren Daten von öffentlichen Verwaltungen aller Stufen auf der Webseite opendata.swiss zu publizieren.
Private Open Data Anbieter
Es gibt aber auch Projekte von nichtstaatlichen Organisationen, die Daten sammeln und zur Verfügung stellen, ähnlich wie die Online-Enzyklopädie Wikipedia. Die wohl wichtigste Datenbank für weltweite Geodaten ist OpenStreetMap (OSM). Durch die freie Lizenz können die Daten, welche nebst Strassen und Gebäude alle erdenklichen Objekte umfassen, zu Karten weiterverarbeitet oder in neue Anwendungen eingesetzt werden. Da die Daten durch Freiwillige erstellt und verbessert werden, unterscheidet sich die Qualität der Daten je nach Gebiet. Für die Schweiz lässt sich aber sagen, dass sowohl der Umfang als auch die Genauigkeit der Daten mit anderen, nicht offenen Datenquellen wie Google Maps mithalten können. In manchen Bereichen, etwa bei kleinräumigen Fusswegen oder Bahnstrecken, bietet OpenStreetMap sogar die bessere Grundlage. Hinzu kommt, dass die Rohdaten bei Google Maps gar nicht bezogen werden könnten, auch nicht gegen eine Gebühr. Da jedermann bei OSM Daten hinzufügen oder ändern darf, können Fehler, die man bei der Arbeit mit den Daten bemerkt, direkt in der OSM-Datenbank behoben werden.